Abbildung eines verkalkten Blutgefäßes, daneben ein ist ein Herz abgebildet

Statine – welche gibt es?

Das Wichtigste in Kürze

  • Als Cholesterin-Synthese-Hemmer werden Statine zur Therapie erhöhter Cholesterinwerte im Blut eingesetzt.
  • Sie können kardiovaskulären Erkrankungen wie Herzinfarkten und Schlaganfällen vorbeugen.
  • Statine sind in Deutschland verschreibungspflichtig.
  • Je nach Dosierung und Substanz unterscheiden sie sich in ihrer LDL-senkenden Wirkung.
  • Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen sollten keine Statine einnehmen.
  • Eine regelmäßige ärztliche Kontrolle ist angezeigt.

Statine gehören zu den weltweit am meisten verschriebenen Medikamenten zur Senkung erhöhter Cholesterinwerte und des damit verbundenen Risikos eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls. Nach Schätzung der WHO starben 2019 17,9 Millionen Menschen an kardiovaskulären Erkrankungen. Von diesen Todesfällen waren 85 % auf Herzinfarkte oder Schlaganfälle zurückzuführen.1 Doch wie wirken verschreibungspflichtige Statine wie Simvastatin Juta® und Rosuvastatin Juta®? Was sind die Unterschiede dieser Medikamente und welche kann man bei bestimmten Vorerkrankungen einnehmen? Wir geben Ihnen eine kompakte Übersicht über Statine zur oralen Einnahme, die als Ergänzung zu cholesterinsenkenden Maßnahmen wie einer Ernährungsumstellung und Bewegung verschrieben werden.

Wie wirken Statine?

Statine werden auch als Cholesterin-Synthese-Hemmer (CSE-Hemmer) bezeichnet und unterdrücken kompetitiv die HMG-Co-A-Reduktase, das Schlüsselenzym der Cholesterin-Biosynthese. Diese Gruppe von Arzneimitteln kann so die Konzentration von Cholesterin im Blutserum verringern. Dabei unterscheidet man zwischen LDL- und HDL-Cholesterin. Ersteres sorgt in dauerhaft erhöhten Mengen dafür, dass sich Beläge (Plaques) an Gefäßwänden von Arterien sammeln und sie nach und nach verengen. Die Folge können Durchblutungsstörungen oder ein Gefäßverschluss sein, der einen Herzinfarkt oder Schlaganfall auslösen kann. Das HDL-Cholesterin wiederum wirkt diesem Mechanismus entgegen. 

Die LDL-Senkung mit Statinen im Plasma sorgt für eine Erhöhung der LDL-Rezeptoren in der Leber – also eine Verschiebung des Cholesterins vom Blut in die Zellen.2 So kann es Atherosklerose vorbeugen3  und sorgt gleichzeitig für die Abnahme von Triglyceriden im Blut. 

Statine sind in Deutschland verschreibungspflichtig und werden zur Behandlung erhöhter Cholesterinwerte im Blut und zur Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen eingesetzt. Alle Statine sind in Deutschland generisch zugelassen.4

Statine: Die Unterschiede

Obwohl alle Statine als Cholesterinsenker fungieren, differenzieren sie sich in ihrer LDL-senkenden Potenz, darin, ob sie wasser- oder fettlöslich sind, sowie im Weg ihrer Metabolisierung. So sind Rosuvastatin und Pravastatin hydrophil, alle anderen Statine lipophil. Rosuvastatin erreicht in einer Dosis von 40 mg eine LDL-Senkung von 56 bis 60 Prozent, Simvastatin in der gleichen Dosierung 40 bis 45 Prozent. Die meisten Statine werden wie viele andere Medikamente über das Cytochrom-P450-System 3A4 der Leber verstoffwechselt. Die Proteine sind für die Oxidation von Arzneimitteln zuständig. Je nach Substanz kommt es zu unterschiedlichen Wechselwirkungen, d.h. einem langsameren (durch Inhibitoren) oder schnelleren (durch Induktoren) Abbau.

Statine: Dosierung und Wirkung in der Übersicht3

Statin

Dosis (Filmtablette)

Halbwertszeit

maximale LDL-senkende Potenz (dosisabhängig)

Simvastatin

5 mg, 10 mg, 20 mg, 40 mg

3 Stunden

40 bis 45 %

Lovastatin

10 mg, 20 mg, 40 mg, 80 mg

1,1 Stunden

40 bis 45 %

Pravastatin

10 mg, 20 mg, 40 mg

1,8 Stunden

30 bis 40 %

Fluvastatin

20 mg, 40 mg, 80 mg

3 Stunden

30 bis 40 %

Atorvastatin

10 mg, 20 mg, 40 mg, 80 mg

14 Stunden

50 bis 55 %

Rosuvastatin

5 mg, 10 mg, 20 mg, 40 mg

20 Stunden

56 bis 60 %

Pitavastatin

1 mg, 2 mg, 4 mg

5,7 bis 8,9 Stunden5

33 bis 54 %6

Welche Statine eignen sich bei bestimmten Vorerkrankungen?

Patienten, die unter Nieren-, Schilddrüsen- oder Leberfunktionsstörungen, Herzinsuffizienz sowie Myasthenie leiden, sollten gemeinsam mit ihrem Facharzt die Einnahme von Statinen abwägen. Bei Menschen mit Diabetes mellitus ergaben klinische Studien Hinweise darauf, dass zwar ein höheres kardiovaskuläres Risiko vorliegt, aber in der Behandlung auch eine umso höhere Reduktion zu erwarten ist.7 Da Pravastatin nicht über das Cytochrom-P450-System der Leber verstoffwechselt, sondern sulfatiert wird, eignet es sich besonders für Patienten, die Immunsuppressiva einnehmen.3

Häufig diskutierte Nebenwirkungen von Statinen sind Muskelschmerzen und Hyperglykämie. Daher ist es unerlässlich, die Einnahme der Cholesterinsenker ärztlich – durch regelmäßige Blutkontrollen – zu überwachen und die Medikamentendosis bei Bedarf anzupassen bzw. bei Unverträglichkeiten ein anderes Statin zu verschreiben. Ergänzend zu der Statintherapie können eine gesunde, ausgewogene Ernährung sowie ausreichend Bewegung zur Senkung des Cholesterinspiegels beitragen und das Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls reduzieren.

Fazit

Statine sind das erste Mittel der Wahl bei Hypercholesterinämie und zum Vorbeugen von Gefäßerkrankungen, da sie die LDL-Cholesterin-Konzentration im Blut senken. Sie unterscheiden sich vor allem darin, in welcher Dosierung sie welche LDL-Senkung erreichen. Rosuvastatin weist hierbei die höchste Potenz auf, Simvastatin eine mittlere. Statine unterliegen der Verschreibungspflicht. Die Behandlung soll engmaschig ärztlich überwacht werden, um Neben- und Wechselwirkungen gering zu halten und in Kombination mit einer Ernährungsumstellung sowie Bewegung die bestmöglichen Erfolge zu erzielen.

Hier geht es zu den Pflichtangaben von Rosuvastatin Juta® sowie den Pflichtangaben zu Simvastatin Juta®.

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