Bildausschnitt einer Person in T-Shirt und Hose vor hell-violettem Hintergrund, die sich mit einer Hand in den Bauch kneift.

Metabolisches Syndrom: Ursachen und Behandlung

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Metabolische Syndrom bezeichnet das Vorliegen mehrerer Krankheitsbilder oder gesundheitlicher Risikofaktoren.
  • Gefährdet für die Wohlstandserscheinung Metabolisches Syndrom sind vor allem Menschen mit stammbetonter Fettleibigkeit und damit verbundenem veränderten Fett- und Zuckerstoffwechsel.1
  • Ein gesunder Lebensstil mit ausreichend Bewegung und angepasster Ernährung können das Risiko für Komplikationen im Krankheitsverlauf senken.

Hinter dem Begriff „metabolisches Syndrom“ verstecken sich das gemeinsame Auftreten gesundheitlicher Probleme, die beispielsweise zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen können. Eine gesunde Lebensweise und die richtige Behandlung sind entscheidend, um ernsten Gesundheitsbeschwerden vorzubeugen. In diesem Beitrag geben wir Ihnen einen Überblick, welche Krankheitsbilder zum Metabolischen Syndrom gehören und wie sich das Metabolische Syndrom von Diabetes Mellitus Typ 2 unterscheidet.

Was ist das Metabolische Syndrom?

In Deutschland haben im Durchschnitt 20 von 100 Menschen das metabolische Syndrom2 – ein Begriff, der verwendet wird, wenn eine Kombination verschiedener gesundheitlicher Probleme vorliegt. Zu ihnen gehören:

  • Übergewicht (Adipositas)
  • Bluthochdruck (Hypertonie)
  • Erhöhte Blutzuckerwerte
  • Erhöhte Blutfettwerte
  • niedrige HDL-Cholesterinwerte („gutes“ Cholesterin)

Entstehung und Krankheitsverlauf

Die genauen Ursachen für die Entstehung der genannten Risikofaktoren sind bis heute unklar. Es wird jedoch angenommen, dass geringe Bewegung und eine kohlenhydratreiche Ernährung sich negativ auswirken können – denn vor allem die Ansammlung von Fett am Bauch, eine sogenannte stammbetonte Adipositas1, gilt als problematisch. So kann das metabolische Syndrom als Folgekrankheiten etwa Typ-2-Diabetes, Erkrankungen der Gefäße und des Herz-Kreislauf-Systems sowie Nierenschwäche und nicht-alkoholische Fettleber nach sich ziehen.

Zusammenhang zwischen dem Metabolischen Syndrom und Diabetes Mellitus Typ 2

Bei vielen Patienten wird das metabolische Syndrom von einer Insulinresistenz begleitet. Als Vorstufe eines Diabetes Mellitus Typ 2 ist bei der Insulinresistenz die Empfindlichkeit der eigenen Körperzellen gegenüber dem Hormon Insulin vermindert. Ohne therapeutische Maßnahmen kann diese Resistenz bei rund drei Viertel der Betroffenen nach längerer Zeit zu einem Typ-2-Diabetes führen.3 Wie auch bei Diabetes Typ 2 lässt sich die Entwicklung dieser Resistenz unter anderem durch starkes Übergewicht (Adipositas) mit übermäßiger Fettansammlung im Bauchbereich zurückführen. Während es sich bei Diabetes um eine chronische Erkrankung handelt, bezeichnet das Metabolische Syndrom eine Reihe an Risikofaktoren und Krankheitsbildern, wie Insulinresistenz, stammbetonte Fettsucht, Fettstoffwechselstörung und Bluthochdruck, die gemeinsam auftreten.4

Vorbeugen und Therapie: Was tun beim Metabolischen Syndrom?

Ein ausgewogener Lebensstil5 mit körperlicher Aktivität, gesunder Ernährung sowie einem Verzicht auf Alkohol und Zigaretten ist der beste Weg, um der Entstehung des metabolischen Syndroms vorzubeugen.

Metabolische Syndrom und eine gesunde Ernährung

Wurde das metabolische Syndrom diagnostiziert, gilt es oftmals, das Körpergewicht zu reduzieren. Mit unterschiedlichen Ernährungsstrategien, wie beispielsweise einer Reduzierung des Verzehrs von Fetten oder Kohlenhydraten, wird dabei ein Energiedefizit angestrebt, um langfristig und nachhaltig Gewicht zu verlieren.

Nach einer anfänglichen Fastenkur6 können sich Patienten an den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und einer mediterranen Ernährungsweise7 orientieren. Diese basiert überwiegend auf pflanzlichen Lebensmitteln sowie Vollkornprodukten, Nüssen und pflanzlichen Ölen.  Hochverarbeitete Lebensmittel wie Wurst, Gebäcke, Süßwaren und Fertigprodukte enthalten oftmals hohe Anteile an Zucker, Salz und Fett, sodass diese eher vermieden werden sollten.8 

Weitere Therapieformen

Unter bestimmten Voraussetzungen können Ärzte auch entsprechende Medikamente verschreiben. Beispielsweise können lipidsenkende Statine „schlechtes“ Cholesterin (LDL-C) im Blut senken und gleichzeitig „gutes“ Cholesterin (HDL-C) erhöhen.9 Bei bestehender Insulinresistenz oder diagnostiziertem Diabetes können Medikamente aus dem Bereich der Antidiabetika zur Regulierung der Sensitivität der Körperzellen gegenüber Insulin und Senkung der Blutzuckerwerte zum Einsatz kommen.

 Bei Bluthochdruck können Arzneimittel zur Senkung des Blutdrucks, Antihypertensiva, angewendet werden.10 Die individuelle medikamentöse Therapie erfolgt in Abstimmung mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.

Fazit

Das Metabolische Syndrom bezeichnet das Vorliegen mehrerer Krankheitsbilder oder gesundheitlicher Risikofaktoren, die zu schwerwiegenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen und weiteren Folgeerkrankungen führen können. Menschen mit starkem Übergewicht (Adipositas), insbesondere stammbetonter Fettleibigkeit und damit verbundenem veränderten Fett- und Zuckerstoffwechsel sind häufiger betroffen. Bei vielen Patienten wird das metabolische Syndrom von einer Insulinresistenz als Vorstufe eines Diabetes Typ 2 begleitet. Neben ärztlich verordneten Medikamenten zur Senkung des Blutzuckerspiegels, des Bluthochdrucks oder Regulierung der Blutfettwerte stellen eine Ernährungsumstellung und Verhaltensänderung mit mehr Bewegung zur Gewichtsreduktion eine notwendige Ergänzung dar. Die individueller Behandlungsplan erfolgt in Abstimmung mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.

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