Atherothrombose vorbeugen
Das Wichtigste in Kürze
- Atherothrombose entsteht durch die Bildung von Thromben auf atherosklerotischen Plaques und kann zu Herzinfarkt, Schlaganfall oder PAVK führen.
- Wichtige Risikofaktoren sind: Adipositas, Diabetes, hohe Cholesterinwerte, Bluthochdruck, Rauchen und Bewegungsmangel.
- Prävention durch Lebensstiländerung und regelmäßige ärztliche Kontrolle ist der wichtigste Schutz vor schweren kardiovaskulären Ereignissen.
Atherothrombose ist eine ernstzunehmende Erkrankung, bei der es durch die Bildung von Blutgerinnseln (Thromben) auf atherosklerotischen Plaques zu Gefäßverengungen kommt. Dies kann zu schwerwiegenden kardiovaskulären Ereignissen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder peripherer arterieller Verschlusskrankheit (PAVK) führen.
In Deutschland sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach wie vor eine der häufigsten Todesursachen – im Vergleich zu anderen westeuropäischen Ländern ist die Lebenserwartung hierzulande am niedrigsten.1 Wir geben Ihnen einen kompakten Überblick über die Risikofaktoren und Präventionsmöglichkeiten atherothrombotischer Ereignisse.
Atherothrombose oder Atherosklerose – was ist der Unterschied
Atherosklerose bezeichnet die Verhärtung und Verengung von Arterien durch die Ansammlung von Plaques, die aus Fetten, Entzündungszellen, glatten Muskelzellen und Bindegewebe bestehen.2 Der Symptomkomplex der Atherothrombose entsteht hingegen erst, wenn diese Plaques aufbrechen (Ruptur) und sich ein Thrombus bildet, der das Gefäß verstopfen kann.3 Die Atherothrombose kann verschiedene Formen annehmen und unter anderem zu folgenden ischämischen Ereignissen führen:
- Herzinfarkt (Myokardinfarkt): Verschluss einer Herzkranzarterie, der einen Durchblutungs- und Sauerstoffmangel im Herzmuskel nach sich zieht.
- Periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK): Durchblutungsstörungen in den Gliedmaßen, häufig in den Beinen, die Schmerzen beim Gehen verursachen und im fortgeschrittenen Stadium zu Ruheschmerzen und Gewebeschäden führen können.4
- Schlaganfall: Verstopfung von Hirnarterien durch einen Thrombus, der zu einer Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff führt.
Risikofaktoren atherothrombotischer Ereignisse
Folgende Faktoren, Vorerkrankungen oder Genussmittel, erhöhen primär unter anderem das Risiko für die Entwicklung einer Atherosklerose. Sekundär die einer Atherothrombose sowie mit ihr verbundener kardiovaskulärer Ereignisse5:
- Adipositas: Übergewicht belastet das Herz-Kreislauf-System und begünstigt die Entstehung von Bluthochdruck und Diabetes.
- Diabetes mellitus: Erhöhte Blutzuckerwerte schädigen die Gefäßwände und begünstigen die Bildung von Plaques.
- Hypercholesterinämie: Hohe Cholesterinwerte, insbesondere LDL-Cholesterin, fördern die Ablagerung von Lipiden in den Arterien.
- Bluthochdruck: Erhöhter Druck kann die Gefäßwände schädigen und die Entstehung von Atherosklerose beschleunigen.
- Rauchen: Nikotin und andere Schadstoffe im Tabakrauch fördern Entzündungsprozesse und Gefäßschäden.
- Bewegungsmangel: Fehlende körperliche Aktivität trägt zur Gewichtszunahme und zu Stoffwechselstörungen bei.
Ungesunde Ernährung: Eine Ernährung reich an gesättigten Fettsäuren, Transfetten und Zucker fördert die Entstehung von Risikofaktoren wie Adipositas und Hypercholesterinämie.
Atherothrombose vorbeugen: Das können Sie tun
Zur Prävention atherothrombotischer Ereignisse empfiehlt sich neben einer gesunden Lebensweise, d.h. eine vitamin- und nährstoffreiche Ernährung und ausreichend Bewegung, eine Gewichtsreduktion bei Adipositas. Für Patienten und Patientinnen mit Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus, hohem Cholesterin oder Bluthochdruck (Hypertonie) ist es zudem wichtig, das Rauchen einzustellen, um die Bildung von Plaques zu verhindern. Die Primärprophylaxe umfasst hier manuelle und medikamentöse Therapien in Kombination – immer nach ärztlicher Absprache und regelmäßiger Kontrolle.
Die Sekundärprävention setzt an, wenn bereits eine Atherosklerose oder ein ischämisches Ereignis wie PAVK oder ein akutes Koronarsyndrom (instabile Agina pectoris bis hin zu akutem Myokardinfarkt oder Herzinsuffizienz) vorliegt.
Wichtig: Die Auswahl der medikamentösen Behandlung differenziert sich je nach Ereignis stark und sollte unter Berücksichtigung des jeweiligen Risikoprofils und Vorerkrankungen für jeden Patienten individuell ausschließlich unter fachärztlicher Betreuung erfolgen. Eine sorgfältige Abwägung und regelmäßige Kontrolle sind bei kardiovaskulären Vorfällen zwingend erforderlich.
Fazit
Atherothrombose ist eine schwerwiegende Erkrankung, die durch die Bildung von Thromben auf atherosklerotischen Plaques zu lebensbedrohlichen kardiovaskulären Ereignissen führen kann. Die Prävention spielt eine entscheidende Rolle und umfasst neben einer gesunden Lebensweise die regelmäßige ärztliche Kontrolle und Behandlung von Risikofaktoren wie Übergewicht, Diabetes, Hypercholesterinämie, Bluthochdruck und Rauchen. Bei Patienten und Patientinnen mit Atherosklerose oder koronaren Vorfällen werden je nach Profil verschiedene medikamentöse Therapien eingesetzt, die immer ärztlich überwacht und regelmäßig überprüft werden müssen.